- Bandscheibenvorfall ist eine Erkrankung, die sehr häufig bei Hunden sog. chondrodystrophen Rassen, wie z.B. Dackel, Pekinese, Shi-Tzu, Beagle, Cocker Spaniel, usw., kann aber auch bei anderen mittelgroßen bis großen Rassen wie dem Deutschen Schäferhund, relativ seltener bei Katzen auftreten.
Um die Diagnose, den Behandlungsplan und die Prognose stellen zu können müssen verschiedene klinische und spezielle Untersuchungen ausführlich durchgeführt werden.
Nach der Lokalisation des Problems in der Wirbelsäule und/oder im Rückenmark ( klinisch-neurologische Untersuchung ) sind Spezialuntersuchungen nötig, um die Natur der Läsion näher zu charakterisieren. Diese sind in erster Linie Bildgebende Verfahren. In einem Leerröntgen ( einfache Rö-Untersuchung ) können schon einige Veränderungen sichtbar gemacht werden ( z.B. Frakturen/Luxationen, Veränderungen der Wirbelstruktur, der Wirbelspalten, Missbildungen ). Ist die Diagnosestellung mit dieser Technik nicht möglich, bzw. muss das Ausmaß einer Rückenmarkserkrankung näher festgestellt werden, wird die Diagnostik erweitert: Entnahme und Untersuchung des Liquor cerebrospinalis ( Gehirnflüssigkeit ) dient der Feststellung einer primären entzündlichen Erkrankung bzw. einer sekundären entzündlichen Reaktion (Bandscheibenerkrankungen, Diskospondylitis, Tumor.. ). Mithilfe der Computertomographie, MRI oder Myelographie kann in den meisten Fällen die Läsion charakterisiert werden. Sollte das nicht der Fall sein, bzw. tauchen unsichere Befunde auf, kann die Biopsie weitere Aufschlüsse liefern oder die Diagnose muss als klinische Verdachtdiagnose im Ausschlussverfahren gestellt werden (Rückenmarkinfarkt, degenerative Rückenmarkserkrankungen)
Die Behandlung kann (nach dem Schwergrad der Probleme) konservativ oder chirurgisch erfolgen.
Konservative Behandlung
ist sinnvoll bei Hunden mit leichter Symptomatik. Mit absoluter Boxenruhe hofft man auf Bildung einer Fibrose und Vernarbung des vorgefallenen Materials. Das Tier wird in einem engen Käfig oder einem sehr engen Raum gehalten, damit es so viel wie möglich liegt. Dreimal am Tag lässt man den Hund für kurze Zeit aus dem Käfig, damit er Urin und Kot absetzen kann. Diese Bewegungseinschränkung sollte mindestens 3-4 Wochen dauern; danach sollte wieder langsam mit der Bewegung begonnen werden. Am besten wäre ein stationärer Klinikaufenthalt. Bei kleinen Hunden besteht die Möglichkeit, die Boxenruhe zu Hause in einer Transportbox zu gewährleisten. Während der Immobilisierungsperiode ist eine Verabreichung vom Schmermittel anzuraten. Diese medikamentöse Therapie ist nur sinnvoll, wenn das Tier absolut ruhig gehalten wird. Durch die Verminderung der Schmerzen könnte sich der Hund zu heftig bewegen und so die Situation drastisch verschlimmern.
Chirurgische Behandlung
besteht in der Dekompression (Entlastung) des Rückenmarks durch eine Eröffnung des Wirbelsäulekanals. Verschiedene Techniken wurden beschrieben, prinzipiell erlauben sie den Sitz der komprimierenden Masse zu erreichen und das vorgefallene Material aus dem Wirbelkanal zu entfernen. Eine intensive Betreuung einschließlich Physiotherapie ist nach der Operation notwendig.
Röntgen und CT Bilder eines Bandscheibenvorfalles der Lendenwirbelsäule (L4-L5)
Röntgen und CT Bilder eines Bandscheibenvorfalles der Halswirbelsäule (C3-C4)
- eine relativ seltene Erkrankung. Es handelt sich um eine Entzündung der Bandscheiben und deren benachbaren Wirbelkörper.
Ursache:
- Infektionen nach Trauma, Fremdkörperwanderung, des Harntraktes, Pilzinfektion
Klinik:
- meistens reduziertes allgemein Befinden, Apetitverlust, Schmezen, Fieber, Steifigkeit, Lähmungserscheinungen
Therapie:
- je nach Schwergrad konservativ (Antibiotika, Schmerzmedikamente) und/oder chirurgisch (operative Dekompression des Rückenmarks).
Röntgen und CT Bilder einer Diskospondylitis beim Hund zwischen L1 und L2
Röntgen und CT Bilder einer Diskospondylitis zwischen L2 und L3
- kommen relativ selten vor und können sowohl die Wirbel als auch das Nervengewebe (Rückenmark, Meningen, Nervenwurzel) betreffen.
- primäre Tumore - Osteosarkom, Nervenscheidentumor
- metastatische Tumore - Karzinome, Sarkome (multiples Myelom, malignes Lymphom)
Röntgen und CT Blilder eines Knochentumores am C7 Halswirbel, rechts
KLEINTIERPRAXIS
Mag. Lisa Stöger
Dr. Karel Coudek
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International Society of Feline Medicine
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